Review and Herald d. 08. September 1904
Kinder für Gott erziehen - 1Kinder für Gott erziehen - 1
"Ps 144,12 Dass unsere Söhne seien gleich Pflanzen, die großgezogen wurden in ihrer Jugend, unsere Töchter gleich Ecksäulen, geschnitzt nach der Bauart eines Palastes."
Jede Eltern sollten danach trachten, ihren Kindern einen ausgeglichenen, symmetrischen Charakter zu vermitteln. Dies ist ein Werk von nicht geringer Größe und Wichtigkeit. Es erfordert ernstes Nachdenken und Gebet und nicht weniger als geduldige, ausdauernde Anstrengung. Eine rechte Grundlage muss gelegt werden, ein Fundament, das stark und fest ist, muss errichtet werden. Tag für Tag muss dann das Werk des Aufbaus, Reinigens und Vervollkommnen vorangehen.
Die frühe Erziehung unserer Kinder ist ein Gegenstand, den alle sorgfältig studieren sollten. Wir müssen die Erziehung unserer Kinder zu unsere ersten Angelegenheit machen, denn ihre Erlösung hängt weitestgehend von Erziehung ab, die sie in der Kindheit erhalten haben. Eltern und Erzieher müssen sich selbst in Herz und Leben rein halten, wenn sie das Verlangen haben, dass auch ihre Kinder rein sein mögen. Als Väter und Mütter sollten wir uns selbst erziehen und disziplinieren. Dann können wir als Lehrer in unserem Heim unsere Kinder großziehen und sie auf das unsterbliche Erbe vorbereiten.
In jungen Jahren ist der Verstand der Kinder für Eindrücke des Guten oder Bösen sehr empfänglich. Sogar in der Kindheit wird ein Kind durch einen leidenden, besorgten Ausdruck im Gesicht der Mutter gefühlsmäßig beeinflusst. In einem Heim, in dem harte, gereizte, schimpfende Worte gesprochen werden, weint ein Kind viel und seine zarten Empfindungen werden durch Traurigkeit und Missklang geprägt. Mütter, dann müssen eure Gesichtszüge voller Sonnenschein sein. Lächelt, wenn ihr könnt und der Geist und das Herz des Kindes wird das Licht eurer Gesichtszüge widerspiegeln, so wie die Leinwand das Portrait eines Künstlers die menschlichen Züge wiedergibt.
Seid gewiss Mütter, dass Christus in euch wohnt, damit der zu gestaltende Geist eures Kindes nach dem göttlichen Vorbild geprägt werden kann.
Mütter, habt ihr eure gottgegebene Verantwortung, die Zahl der Helfer für Christi Dienst zu erhöhen, vernachlässigt? Kinder sind die jüngeren Glieder der Familie des Herrn. Eltern sollten nicht erlauben, dass sie zu Hindernissen werden. Sie sollten dahin geführt werden, sich selbst Gott ganz zu weihen, denn sie gehören Ihm in Schöpfung und Erlösung. Kinder sollten mit ihren Eltern sowohl geistliche als auch zeitliche Lasten teilen. Sie sollten erzogen werden, hilfreich zu sein. Auf diese Weise werden sie gelehrt, dem Heiland zu dienen.
Jeder Mutter sind Gelegenheiten von unschätzbarem Wert und unendlich kostbare Interessen anvertraut.
Während der ersten drei Jahre im Leben des Propheten Samuel lehrte ihm seine Mutter sorgfältig zwischen gut und böse zu unterscheiden. Durch jeden vertrauten Gegenstand, der ihn umgab, versuchte sie seine Gedanken auf den Schöpfer zu lenken. Zur Erfüllung ihres Gelübtes, ihren Sohn dem Herrn zu geben, vertraute sie ihn unter großer Selbstverleugnung der Obhut Elis des Hohenpriesters an, damit er für den Dienst am Hause Gottes erzogen werden konnte.
Obwohl Samuel seine Jugend am Heiligtum der Anbetung Gottes geweiht verbrachte, war er nicht frei von bösen Einflüssen und sündhaften Beispielen. Die Söhne Elis fürchteten weder Gott , noch ehrten sie ihren Vater. Aber Samuel suchte ihre Gemeinschaft nicht noch folgte er ihren bösen Wegen. Seine frühe Erziehung ließ ihn die Aufrechterhaltung seiner christlichen Rechtschaffenheit erwählen. Welch ein Lohn für Hanna! Und welch eine Ermutigung zur Treue ist ihr Beispiel!
Der Vater sollte der treue Hohepriester des Heimes sein, der Hausvater der Familie. Er darf nicht so sehr vom Geschäftsleben oder vom Bücherstudieren gefangengenommen sein, dass er keine Zeit hat, die Eigenheiten und Bedürfnisse seiner Kinder zu studieren. Er sollte sich Möglichkeiten ausdenken, seine Kinder in sinnvoller Tätigkeit, die ihren persönlichen Voraussetzungen angemessen ist, zu beschäftigen. Es ist ein großer Fehler, wenn junge Männer aufwachsen, ohne ein Handwerk oder Beruf zu erlernen. Den Eltern des alten Israel gab Gott den Befehl, dass jedes Kind ein Handwerk oder Beruf erlernen sollte. Die Sorglosigkeit von Eltern, die versäumt haben ihren Kindern eine Beschäftigung zu vermitteln, führt zu unzähligen Übeln, gefährdet das Leben vieler Jugendlichen und lässt ihre Nützlichkeit verkümmern.
Gott wünscht, dass sowohl Eltern als auch Lehrer die Kinder in den praktischen Pflichten des täglichen Lebens unterweisen. Ermutigt zum Fleiß! Mädchen - und auch Jungen, die draußen keine Beschäftigung haben - sollten lernen, wie man der Mutter hilft. Von der Kindheit an sollten Jungen und Mädchen gelehrt bekommen zunehmend schwerere Aufgaben zu übernehmen, um sinnvoll die Arbeit im Familienkreis zu unterstützen. Mütter, zeigt geduldig euren Kindern, wie sie ihre Hände benutzen sollen. Sie sollen verstehen, dass sie ihre Hände in der Haushaltsarbeit genauso geschickt benutzen sollen wie ihr. Oft hält ein gereiztes oder ein krankes Kind die Mutter Nacht für Nacht wach. In solchen Zeiten ist es für die Kinder viel besser, wenn sie sich auf ihre eigenen Kräfte zurückziehen können anstatt die ohnehin schon überlastete Mutter mit Arbeit belasten, die sie selbst tun sollten. Zu oft wird die Mutter auf diese Weise krank, manchmal liegt sie sogar auf dem Sterbebett bevor ihre Kinder sich klar werden, dass sie ihre Sorgen hätten verringern können und ihr viel Leid und Mühsal ersparen können, wenn sie die Arbeit daheim mitgetragen hätten.
Mit Gebet und vereint sollen Väter und Mütter die schwere Verantwortung, ihre Kinder recht zu führen, tragen.
Was auch immer sie sonst vernachlässigen, niemals sollten sie ihre Kinder in den Pfaden der Sünde wandeln lassen. Viele Eltern erlauben ihren Kindern, zu tun und zu lassen, was sie wollen, sich zu amüsieren und böse Kameraden zu wählen. Im Gericht werden solche Eltern begreifen, dass ihre Kinder den Himmel verloren haben, weil sie nicht unter den Beschränkungen des Heimes gehalten wurden. Eltern sollten erwachen und zu ihrer heiligen Verantwortung stehen, indem sie sich klar werden, dass sie ihre Kinder lehren müssen, den schmalen Pfad zu gehen. Nur so können sie am Ende als vereinte Familie das himmlische Königreich betreten.
Kinder, die den Händen Satans überlassen bleiben, werden von ihm in seinen Dienst gestellt. Väter und Mütter, Satan trachtet danach jedes eurer Kinder zu ergreifen. Kommt dem Herrn zu Hilfe, zu Hilfe dem Herrn gegen die Mächte der Finsternis (Ri 5,23). Weiht euren Haushalt Gott.
Versammelt euch am Abend und am Morgen mit euren Kindern zur Andacht und lest sein Wort und singt zu seinem Lob. Unterrichtet sie, das Gesetz Gottes zu wiederholen.
Bezüglich der Gebote wurden die Israeliten unterrichtet: "Und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst."
Demgemäss hat Mose die Israeliten angewiesen, die Worte des Gesetzes in Musik zu kleiden. Während die älteren Kinder auf Instrumenten spielten, marschierten die jüngeren und sangen miteinander den Gesang von Gottes Geboten. In späteren Jahren behielten sie die Worte des Gesetzes im Gedächtnis, die sie während der Kindheit gelernt hatten.
Es war für Mose notwendig, die Gebote in heilige Lieder zu kleiden, damit die Kinder das Gesetz Vers für Vers lernten, als sie durch die Wüste wanderten. Wie wichtig ist es da auch in dieser Zeit, unseren Kindern Gottes Wort einzuprägen! Lasst uns Gott zu Hilfe kommen und unsere Kinder unterrichten, die Gebote Gottes jedem Buchstaben nach zu halten. Lasst uns alles in unserer Macht stehende tun, um in unseren Heimen solche Musik zu machen, dass Gott in unsere Heime kommen kann.
Verbannt den Missklang des Schimpfens und des Gereiztseins. Lasst euch niemals gehen. Christliche Eltern werden jeden zweifelhaften Charakterzug entfernen und täglich vom großen Lehrer lernen, um ihre Kinder weise zu erziehen und sie in der Furcht und Ermahnung des Herrn großzuziehen.
Eltern, euer erstes Arbeitsfeld, in das ihr zur Arbeit berufen seid, ist euer eigenes Heim. Die kostbaren Pflanzen eures Garten daheim fordern eure erste Sorgepflicht. Ihr seid berufen über die Seelen zuwachen als solche, die dafür Rechenschaft geben müssen. Achtet sorgfältig auf euer Werk, sein Wesen, seine Auswirkungen und Ergebnisse.
Zeile für Zeile, Vorschrift auf Vorschrift, hier ein wenig, dort ein wenig. Ihr müsst anleiten, warnen und Rat erteilen. Erinnert euch immer daran, dass eure Blicke, Worte und Handlungen eine direkte Auswirkung in der Zukunft eurer Lieben haben wird. Euer Werk ist es nicht Schönheit auf Leinwand zu bannen, oder aus Marmor zu meißeln, sondern auf die menschliche Seele das Bild des Göttlichen zu prägen.
Um Christi Willen und um eurer Kinder willen: trachtet danach, euer eigenes Leben in Übereinstimmung mit dem göttlichen Vorbild zu bringen.
Lasst nichts zwischen euch und eurem Gott kommen. Seid ernst, geduldig und ausdauernd. Seid bereit zur Zeit oder zur Unzeit. Gebt euren Kindern Erziehung des Geistes und moralische Unterweisung. Stärkt ihre jungen Herzen mit festen, reinen Grundsätzen.
Solange ihr Gelegenheit habt, legt die Grundlage für edle Mannhaftigkeit und weiblicher Würde. Eure Arbeit wird tausendfach belohnt werden.
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